Ich bin/werde Vater

Die Person, die Vaterschaftsentschädigung bezieht, muss der rechtliche Vater des Kindes sein. Das Kindesverhältnis entsteht durch Eheschliessung mit der Mutter, Vaterschaftsanerkennung oder durch ein Gerichtsurteil. Bei Adoption besteht kein Anspruch auf Vaterschaftsentschädigung. Zudem muss die beziehende Person zum Zeitpunkt der Geburt erwerbstätig sein oder aufgrund von Krankheit, Unfall oder Invalidität Taggelder beziehen. Des Weiteren muss der Vater bzw. die Ehefrau der Mutter in den neun Monaten unmittelbar vor Geburt des Kindes obligatorisch bei der AHV versichert sein und mindestens während fünf dieser Monate erwerbstätig gewesen sein (Erwerbsersatzgesetz Art. 16i).

Der Anspruch für erwerbstätige Väter sowie Ehefrauen der Mutter beträgt 14 Tage (inklusive Wochenenden) und wird zusätzlich zum üblichen Ferienanspruch gewährt. Der Vaterschaftsurlaub muss innerhalb von sechs Monaten ab Geburt des Kindes entweder am Stück oder tageweise bezogen werden. Für Teilzeiterwerbstätige wird der Anspruch dem Beschäftigungsgrad angepasst (Erwerbsersatzgesetz Art. 16k).

Bei einer Kündigung während der ersten sechs Monate nach der Geburt des Kindes wird die Kündigungsfrist um den noch nicht bezogenen Anteil des Vaterschaftsurlaubs verlängert (Obligationenrecht Art. 335c Abs. 3).

Die Entschädigung beträgt 80 Prozent des durchschnittlichen Erwerbseinkommens, aber maximal CHF 220.– pro Tag (insgesamt CHF 3080.– bzw. 14 Taggelder).

Die Vaterschaftsentschädigung muss ausdrücklich bei der Ausgleichskasse beantragt werden und wird bei Erwerbstätigkeit an den Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin ausbezahlt. Andernfalls wird die Entschädigung direkt der anspruchsberechtigten Person überwiesen.

Der Verlust des Kindes ist mit tiefer Trauer verbunden und stellt Sie vor unterschiedliche Herausforderungen. Für Väter bedeutet dies, dass der Anspruch auf Vaterschaftsurlaub, sofern dieser nicht bereits bezogen wurde, erlischt. Falls Ihr Kind nach der Geburt stirbt, haben Sie Anspruch auf bezahlte Sonderurlaubstage. Für die Dauer dieser Sonderurlaubstage wird im Arbeitsgesetz lediglich auf das «übliche Mass» verwiesen. Es ist jedoch häufig so, dass die Dauer im Arbeitsvertrag definiert ist.

Hier finden Sie weitere rechtliche Informationen zum Kindsverlust.

Wenn das Kind erkrankt, müssen Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen dessen Mutter oder Vater bis zu drei Tage pro Krankheitsfall zur Betreuung des Kindes freigeben. Es kann ein Arztzeugnis verlangt werden, da die Krankheit des Kindes als Krankheitsabwesenheit der Mutter oder des Vaters gewertet wird. Der Lohn wird dementsprechend gleich ausbezahlt wie in einem Krankheitsfall und es gelten die Bedingungen gemäss Obligationenrecht Art. 324a zur Lohnfortzahlung bei Krankheit.